Die im September 2025 im British Journal of Psychiatry veröffentlicht Studie über den Zusammenhang zwischen der Instabilität der Unterbringung und der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Pflegeerfahrung ist die erste Metaanalyse, die den Zusammenhang zwischen Platzierungsänderungen und psychischer Gesundheit bei Kindern in Vollzeitpflege untersucht. Anhand von Daten aus 15 britischen Studien mit fast 7.000 pflegeerfahrenen Kindern und jungen Menschen fanden die Forscher einen klaren Zusammenhang zwischen häufigen Platzierungsänderungen und psychischen Problemen.
Ohnehin leiden in Vollzeitpflege untergebrachte Kinder schon häufiger unter psychischen Beeinträchtigungen. Werden sie auch noch häufig umplatziert, verdoppelt sich das Risiko psychischer Probleme. Neue Erkenntnisse deuten auf eine wechselseitige Beziehung hin, bei der eine instabile Unterbringung sowohl psychische Probleme vorhersagen als auch aus diesen resultieren kann.
Die Instabilität der Platzierung ist ein signifikantes Problem im britischen Pflegesystem, wobei etwa 30% der betreuten Kinder jedes Jahr mindestens eine Änderung der Platzierung erfahren und 10% mit zwei oder mehr konfrontiert sind. Während einige Vermittlungsschritte notwendig sein können, um die Bedürfnisse eines Kindes zu erfüllen oder seine Sicherheit zu gewährleisten, sind diese Übergänge für das Kind oft unerwartet und unkontrollierbar, wobei viele Gefühle von Schock, Angst und Traurigkeit ausdrücken, indem sie nicht nur ihr Zuhause, sondern manchmal auch ihre Freundschaften und ihre Schule verlieren.
Die Forscher fordern frühzeitige, zugängliche und auf die spezifischen Bedürfnisse von Kindern in Pflegefamilien zugeschnittene psychologische Unterstützung. Sie wünschen sich außerdem eine engere Zusammenarbeit zwischen lokalen Behörden und psychiatrischen Diensten sowie eine bessere Ausbildung und Unterstützung von Pflegeeltern, um die Zahl der Betreuungsabbrüche zu reduzieren. Darüber hinaus werden Bemühungen hervorgehoben, Kinder möglichst sicher in ihren Familien zu unterstützen und so den Bedarf an Pflegefamilien zu reduzieren.
Der Beitrag Studie aus Großbritannien belegt: Häufig umplatzierte Kinder in Pflege haben mehr als doppelt so häufig psychische Probleme erschien zuerst auf pfad-bv.de.