Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppen – gemeinsam wachsen
Beim Aufbau einer Ortsgruppe gibt es viele Wege. Orientierung bieten die Erfahrungen etablierter Selbsthilfegruppen. Ein dauerhafter Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Selbsthilfegruppen, PFAD Ortsgruppen und PFAD Landesverbänden stärken die Arbeit vor Ort und verbessern die Unterstützung für Adoptiv- und Pflegefamilien.
Die Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppen bietet viele Vorteile:
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Erfahrungsaustausch als Erfolgsbeschleuniger
Der kontinuierliche Austausch von Erfahrungen ist das Herzstück einer lebendigen Gemeinschaft. Jede Gruppe bringt ihre eigenen Herausforderungen, Erfolge und Lösungsansätze mit. Bewährte Formate und Methoden können übernommen und die Qualität der Unterstützung verbessert werden. Beispielsweise kann eine Gruppe, die erfolgreich ein spezielles Beratungsangebot etabliert hat oder zu einer konstruktiven Zusammenarbeit mit ihrem zuständigen Jugendamt gefunden hat, dieses Wissen an andere weitergeben. Der Austausch bringt neue Themen und Empfehlungen auf den Tisch, die vorher unberücksichtigt blieben. Voneinander Lernen spart Zeit und Mühe, weil nicht jede Gruppe alles selbst erarbeiten muss.
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Steigerung der Bekanntheit und Sichtbarkeit
Viele Familien wissen nicht, dass es Selbsthilfegruppen gibt oder wie sie diese finden. Gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit und die Nutzung der Reichweite des PFAD Netzwerks erhöhen die Sichtbarkeit. Zusammenschlüsse bündeln Ressourcen effizient: Veranstaltungen, Workshops oder Kampagnen erreichen so eine größere Zielgruppe. Eine stärkere Präsenz in der Öffentlichkeit führt dazu, dass mehr Familien auf die Angebote aufmerksam werden und Unterstützung finden.
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Netzwerk hilfreicher Kontakte
Einzelne Gruppen stoßen oft an ihre Grenzen. Andere Selbsthilfegruppen können bei Problemen Lösungen oder Kontakte vermitteln. Netzwerke schaffen Verbindungen zu Organisationen, Fachstellen oder Behörden. Das erleichtert den Zugang zu Ressourcen, Fachwissen und Unterstützung. Gemeinsame Projekte wie Veranstaltungen oder Kampagnen lassen sich so leichter umsetzen.
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Unterstützung und Solidarität
Netzwerke schaffen ein Gefühl der Gemeinschaft und des Zusammenhalts. Bei Herausforderungen oder Krisen können sich die Gruppen gegenseitig unterstützen, beraten und motivieren. Das stärkt die Resilienz und das Durchhaltevermögen aller Beteiligten.
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Einfluss und Advocacy
Ein starkes Netzwerk verleiht den Anliegen von Adoptiv- und Pflegefamilien mehr Gewicht – in der Öffentlichkeit und bei Entscheidungsträgern. PFAD berät seine Mitgliedsorganisationen auf fachlicher Ebene und gibt mit Positionspapieren und Stellungnahmen wichtige Orientierung für eine gemeinsame Interessenvertretung. Insbesondere als Ortsgruppe des renommierten PFAD Bundesverbandes werden Initiativen auch auf lokaler Ebene ernst genommen. Das stärkt die Position der Familien und kann positive Veränderungen bewirken.
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Innovation und Weiterentwicklung
Durch den Austausch mit verschiedenen Akteuren entstehen neue Ideen, Impulse und innovative Ansätze, die die Arbeit der Gruppen bereichern.
Wie finde ich andere selbstorganisierte Initiativen und Ortsgruppen von PFAD?
In zahlreichen Städten und Landkreisen gibt es Ortsgruppen und Ortsvereine, die sich PFAD angeschlossen haben. Diese sind darüber hinaus als PFAD Landesverbände und Landesgruppen unter dem Dach des Bundesverbandes zusammengeschlossen. Eine Karte zu unseren Mitgliedsorganisationen gibt Aufschluss, ob bereits eine Organisation von PFAD in Ihrer Nähe besteht.
Darüber hinaus vernetzten Selbsthilfe-Kontaktstellen und Wohlfahrtsverbände lokale Selbsthilfegruppen untereinander und können Auskunft über themennahe Gruppen geben.
Wie kann der Erfahrungsaustausch von Selbsthilfegruppen untereinander ausgestaltet werden?
Der Erfahrungsaustausch zwischen Selbsthilfegruppen kann auf vielfältige Weise gestaltet werden. Hierbei wird die persönliche Ebene verlassen und die Organisation der Gruppe der des Vereins in den Fokus gerückt. Verschiedene Formate können einen geeigneten Rahmen für einen konstruktiven Austausch geben:
Autorin: Petra Kalwa
Petra Kalwa ist Pflegemutter einer dreijährigen Tochter. Im September 2024 gründete sie die Ortsgruppe Leverkusener Herzenskinder, um den Austausch und die Gemeinschaft der Familien untereinander zu stärken.
Der Beitrag Im Fokus: Ortsgruppen – Teil 2: Zusammenarbeit von Selbsthilfegruppen erschien zuerst auf pfad-bv.de.